„Pflege geht baden?!“ Demo von gfg-Schülern in Warnemünde

Veröffentlicht am: 6. Juli 2016

Geplant war das alles nicht. Die Teilnahme an der Protestaktion von ver.di in Warnemünde war vielmehr der spontane Entschluss einiger Altenpflegeschüler der gfg Rostock. Am 29. Juni erreichte die gfg früh morgens die Info, dass ver.di an diesem Tag vor dem Neptun Hotel eine Demonstration unter dem Motto „Pflege geht baden“ plant. Anlass war eine Fachkonferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, bei der unter anderem über Missstände in der Pflege und die Verteilung bereitgestellter Gelder diskutiert werden sollte.

Spontaner Protest von Altenpflegeschülern der gfg
Im Focus des ver.di-Protestes stand unter anderem der neue Pflegeschlüssel in der Altenpflege: „Wie viele Patienten kommen zukünftig auf eine Pflegekraft?“ Eine Frage, die die Altenpflegeschüler direkt betrifft und brennend interessiert. Strömender Regen hin oder her – die angehenden Altenpfleger der gfg wollten an der Protestaktion teilnehmen und machten sich entschlossen auf den Weg an die Ostsee.

Claudia Alff, Fachlehrerin an der gfg, begleitete die Schüler zu der Veranstaltung: „Wir haben auf die Schnelle noch einige Plakate entworfen und uns auf  mehrere Autos aufgeteilt.“ Los ging´s nach Warnmünde, vier Schüler der Kranken- und Altenpflegehilfe schlossen sich spontan an.

Beim Neptun Hotel angekommen zeigte sich, dass es nur wenig Beteiligung an der Aktion gab. Claudia Alff war erstaunt: „Ver.di hatte diese Demo wohl schon vor zwei Monaten angekündigt, trotzdem wussten augenscheinlich nur sehr wenige von der Protestaktion.“ Die Vertreter von Ver.di waren hocherfreut über die Beteiligung der gfg, aber insbesondere der Landesfachbereichsleiter Steffen Kühhirt musste sich den kritischen Fragen der Altenpflegeschüler zur Öffentlichkeitsarbeit stellen.

„Altenpflegekräften steht das Wasser bis zum Hals“
Auch wenn die Protest-Gruppe klein war, die Reaktion der Politiker auf die Plakate und verteilten Flyer erfolgte prompt:  Birgit Hesse (SPD) , Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern, ließ sich einen symbolischen (Pflege-)Schlüssel überreichen und versprach, auf jeden Fall auch das Schulgeld in der Altenpflege auf der Konferenz zu thematisieren.

„Pflege geht baden“ – das Motto der Protestaktion begeisterte und inspirierte die angehenden Pflegefachkräfte der gfg zu einem Bild mit viel Aussagekraft: einige Schüler stiegen mit ihren Plakaten knietief in die Ostsee. Der zukünftige Kranken- und Altenpflegehelfer Alfred Wiese ging noch ein paar Schritte weiter und stand im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals im Wasser. Was für eine Symbolik!

Rückblickend werteten alle Schülerinnen und Schüler ihre Teilnahme an der Demonstration positiv und waren froh, sich spontan  für die Aktion entschieden zu haben. Auch, wenn  im Anschluss daran wieder Schule auf dem Plan stand …

Das Nordmagazin vom NDR war vor Ort und berichtete über die Ministerkonferenz, auch die Altenpflegeschüler der gfg sind zu sehen: hier klicken für die Reportage in der Mediathek. Die Ostsee Zeitung berichtete ebenfalls, „Ver.di will mehr qualifiziertes Personal in der Altenpflege“.

 

Copyright © Juli 2016 gfg Gesellschaft für Gesundheitsfachberufe gGmbH/ Verfasserinnen: A. Lent/M. Witte