4. Platz beim Bundeswettbewerb „Beste Schüler“ in Berlin

Veröffentlicht am: 14. September 2017

Was für ein tolles Ergebnis. Herzlichen Glückwunsch, Stephanie!

Wir berichteten: Stephanie Zeug, Altenpflegerin im 2. Ausbildungsjahr an der gfg, belegte im März 2017 den 1. Platz beim Vorentscheid des bundesweiten Wettbewerbs „Beste Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ 2017. Organisiert wird der Bundeswettbewerb vom Deutschen Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V.

Bundeswettbewerb „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege“ in Berlin

Nun hat unsere Altenpflegeschülerin Ende Mai das Bundesland Mecklenburg–Vorpommern beim Endausscheid des Bundeswettbewerbs in Berlin vertreten – und den 4. Platz belegt. Wir freuen uns sehr!!

Wir haben Stephanie Zeug gefragt, wie sie den Wettbewerb und den Tag in Berlin erlebt hat. Wie war’s? Wie läuft so ein Bundeswettbewerb ab? Und wie ging es ihr dabei?

Toll, dass sie sich die Zeit genommen hat ihre persönlichen Eindrücke auszuschreiben:

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Na, das geht ja gut los! Die Arbeitsschuhe, die ich zum Wettbewerb mit dabei haben muss, sind nicht, wie ich angenommen habe, im Schrank, sondern wohl noch im Spind des Pflegeheims, in dem ich mein letztes Praktikum absolviert habe. Nun gut, das Problem lässt sich sicher durch eine kleine Shoppingtour vor Ort lösen. Immerhin fahren wir in die Hauptstadt und sind direkt am Alexanderplatz untergebracht. Bevor der grüne Bus, der meinen Mann und mich dorthin bringen wird, jedoch so richtig in Fahrt kommt, folgt die nächste Schrecksekunde. Eine junge Frau springt quasi vor das Fahrzeug und zwingt den, zu Recht verärgerten Busfahrer zur Vollbremsung. Sie hat für ihre weitere Reise wichtige Unterlagen vermeintlich in diesem Bus vergessen. Es war jedoch ein anderer grüner Bus, der noch auf dem Parkplatz Rast machte. Wie leichtsinnig und gedankenlos Menschen sich Gefahren aussetzen…

Das letzte Stück bis zum Hotel fahren mein Mann und ich mit der U-Bahn. Je näher wir dem Zentrum kommen desto voller wird es im Abteil. Ich komme nicht drum herum und schnappe Lebensgeschichtsfetzen eines jungen Liebespaares auf. Kann mir ganz in Ruhe, die zum Teil sehr ungewöhnlichen Tattoos der Mitfahrenden ansehen, auch was sie wohl zum Abendessen kochen, kann ich dank der prall gefüllten Einkaufstüten erraten. Es fällt auf, dass, anders als in meiner Heimatstadt, die Menschen meinen Blicken standhalten und fast immer zurück lächeln. Und noch eines ist offensichtlich – das in der Schule aktuell behandelte Thema kultursensible Pflege macht Sinn und wird gerade in großen Städten wie dieser immens an Bedeutung gewinnen.

Am nächsten Morgen, den Tag des Wettbewerbes bekomme ich nicht mehr hinunter, als eine Handvoll Erdbeeren. Ich bin deutlich aufgeregter als vor meiner eigenen Hochzeit! An dem Tag wusste ich ja zumindest worauf ich mich einlasse…

Frisch angekommen, werde ich direkt zum Fotoshooting gerufen. Es werden Siegerfotos geschossen – von jedem! Mit Landesschärpe, Siegerlächeln und geschwollener Brust. Und nein, ich bin nicht bei GNTM, sondern beim Bundeswettbewerb der Alten- und Krankenpflege. Auch ein kurzes Video wird noch gedreht, in dem ein paar Frage zur eigenen Person zu beantworten sind. Der Mann der dafür zuständig ist, kommt auch aus Rostock und verspricht, das Beste daraus zu machen.

Es folgt die offizielle Begrüßung, danach das Schreiben der Pflegeplanung. Nach dieser ersten Prüfung lernen wir, die Teilnehmer aus den einzelnen Bundesländern, uns bei einem üppigen und liebevoll arrangierten interkulturellen Essen endlich kennen. Wir sind uns alle auf Anhieb sympathisch. Gesprächsstoff gibt es genug und es tut unheimlich gut mit so einer Bande von Strebern die Zeit zu verbringen. Tolle Leute, die Ideale im Kopf haben und Ziele verfolgen, keine Trennung zwischen Theorie und Praxis beschwören. Ein Argument, was mir leider immer wieder zu Ohren und auch zu diesen wieder herauskommt. Zweiter Teil der Prüfung: Beratungsgespräch. Ich gebe mir Mühe und doch fallen mir im Nachhinein viele Dinge ein, die ich noch hätte erwähnen können und Aspekte, auf die ich hätte eingehen müssen. Auch nach dem dritten und letzten Teil der Prüfung ist dies das überwiegende Gefühl, aber auch, dass ich mich nicht blamiert habe.

Den anderen geht es genauso und so freuen wir uns gemeinsam auf einen entspannten Ausklang des Abends; Abendessen im Fernsehturm. Es geht hoch hinaus. Es folgt eine Taschenkontrolle und mir fällt das Taschenmesser ein, dass ich stets bei mir trage – zum Äpfel schälen! Meine Klassenkameraden können es bezeugen. Diese Szene sorgt für Erheiterung und Gesprächsstoff. Nach dem Essen erhalte ich es wieder und es wandert an seinen gewohnten Platz. Wer schon einmal im Fernsehturm gegessen hat, wird mir zustimmen, dass es sich um Nahrungsaufnahme unter erschwerten Bedingungen handelt; allein die Höhe aber auch die Drehung machen nicht nur mir zu schaffen. Allerdings lenken die guten Gespräche effektiv davon ab. Ich mache wieder einmal die Erfahrung, dass zu einem ersten Eindruck auch ein erstes Gespräch gehört. Und so wird ein Teilnehmer, den ich eigentlich aufgrund seiner farbenfrohen Frisur für einen leibhaftigen Schauspieler aus der Trolls-Verfilmung hielt und einen Musikgeschmack in Richtung Tokio Hotel zugeordnet hätte, eine echte Überraschung. Er liebt klassische Musik und spielt selbst Violine. Wir werden in Kontakt bleiben – auch nach dem Wettbewerb!

Es folgt eine Stadtrundfahrt, von der ich leider herzlich wenig mitbekomme, weil ich schon wieder einen interessanten Gesprächspartner an meiner Seite habe. Hasan aus Hamburg; Nordlichter haben eben einen besonderen Draht zueinander.  Die zwei Stunden der Rundfahrt verfliegen in der lauen Frühlingsluft wie nichts und mit einer Fülle schöner Erinnerung versinke ich noch vor Mitternacht in Tiefschlaf. Dafür bleibt nicht viel Zeit, denn am Morgen geht es stramm weiter im Programm. Auswertung der Pflegeplanung und der Prüfungssituationen, Empfang im Bundestag und scharfe Diskussionen mit Teilnehmern des Gesundheitsausschusses, sowie Siegfried Huhn und Frau Prof. Krohwinkel. Es hat mich sehr beeindruckt zu sehen, mit wie viel Herzblut und Feuer diese Frau nach wie vor Ihr Anliegen vorantreibt. Nach der Diskussion erfuhr ich nebenbei, dass ich auf dem Platz von Angela Merkel saß – na so was. Ach ja, es gab wieder eine Taschenkontrolle und für mich zusätzlich ein Gespräch mit einem netten Polizisten. Äpfel schälen war abermals ein gutes Argument…

Nach einem kleinen Mittagessen dann eine Gesprächsrunde, auf die ich mich schon sehr lange gefreut habe. Prof. Krohwinkel ganz privat, sehr interessiert, mitteilsam und inspirierend. Diese Stunde hätte ich gerne noch viel weiter ausgedehnt! Aber es geht weiter im Programm; die große Auszeichnungsveranstaltung im Rathaus steht noch an. Und eines wird schnell klar, als ich alle in ihrem feinsten Zwirn zu Gesicht bekomme – Pflege bedeutet auch Selbstpflege.  So viele attraktive, gutgelaunte Menschen. Ich bin sehr glücklich Euch alle kennengelernt zu haben!

Rotes Rathaus, roter Teppich… es fühlt sich schon so an, wie es sich der Präsident des Wettbewerbes, Jens Frieß, für uns  gewünscht hat. Wir sind die VIPs dieser zwei Tage und das haben wir Dank der guten Organisation des gesamten Teams auch zu spüren bekommen. Nach dem Einzug in den Festsaal mit wehenden Fahnen der einzelnen Bundesländer sitzen wir alle wie auf heißen Kohlen, lauschen Reden die mal, mehr mal weniger interessant sind, aufgelockert durch musikalische Stücke der Bigband der Musikschule Berlin. Am Ende bin ich nicht unter den ersten drei Besten und habe dennoch so unendlich viel gewonnen – Erfahrung, Kontakte und viele neue Freunde. Dass wir uns alle wohl nach dieser Verbindung gesehnt haben, zeigen nicht nur die annähernd 1000 Nachrichten die in der gegründeten WhatsApp – Gruppe nach nur einer Woche bereits ausgetauscht wurden. Ich danke von Herzen allen, die mir die Teilnahme an diesem besonderen Ereignis ermöglicht haben!

Ach ja, und was wurde aus den Filmaufnahmen vom ersten Tag? Helge Eisenberg hat daraus ein schönes kleines Filmchen mit Aussagen aller Teilnehmer zurechtgeschnitten. Und er hat seine Sache sehr gut gemacht. Auf die Frage, was ich denn neben meiner Ausbildung noch Schönes mache, kommt bei mir kurz und knapp die Aussage: Das Leben genießen! Und ja, das mache ich. Und nach dieser, um bei Prof. Krohwinkel zu bleiben, existenzfördernden existentiellen Erfahrung, sicher noch ein Stück weit motivierter und zielstrebiger, als ich es ohnehin schon war.
Vielen Dank!

Herzlichst
Stephanie Zeug

Fachlehrerin der gfg beeindruckt vom Bundeswettbewerb

Frau Clasen, Fachlehrerin der gfg Rostock, war als Unterstützung durch die Schule mit dabei und vom Organisationskomitee eingeladen. Sie war begeistert von der Leistung der Teilnehmenden und freut sich über Stephanies Erfolg. Auch das Rahmenprogramm hat sie beeindruckt wie etwa der Einzug der einzelnen Altenpflegeschüler mit ihrer Landesfahne.

„Interessant waren die persönliche Kontakte zum Organisator der Veranstaltung, Herr Fries, und zu der Pflegewissenschaftlerin Frau Prof. Krohwinkel“, ergänzt Clasen.

Interesse an unseren Altenpflegeausbildungen?

Wir danken Stephanie für ihren ausführlichen Bericht und ihr Einverständnis in die Veröffentlichung!

Na, Interesse an der Altenpflegeausbildung der gfg Rostock geweckt?

Hier geht es zur allgemeinen Übersicht unserer Ausbildungen in der Pflege, alle Details und Infos zur Altenpflegeausbildung ab September 2017 gibt es hier.

 

Copyright © Juni 2017 gfg Gesellschaft für Gesundheitsfachberufe gGmbH/ Verfasserinnen: S.Zeug (Bericht)/A.Lent